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Michael Kopp hat einen zwinkernden Kopf an einer Fassade fotografiert. Fasnachtsmake, Bacchus oder Schwenninger Charakterkopf?

Ja, wie Bärbel und Jutta richtig erkannt haben hängt der Kopf über der Ladentüre des Weinhauses Hess in der Bürkstraße.

Ursprünglich war hier der „Schnaps-Merz“ angesiedelt. Ein Wein- und Schnapshändler mit einer Moste, in die die Schwenninger ihre Äpfel zum Pressen brachten um danach einen guten eigenen Most im Fass im Keller zu haben. 

Das Haus wurde in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut. Es war die Zeit als Schwenningen auch von der Architektur her zur Stadt werden wollte. Deshalb baute man das Haus mit einem Erker, wie es in den benachbarten Städten schon immer Tradition war. Auch der Kopf unter dem Erker ist historistisch. Es ist aber kein Neidkopf, der Geister anhalten sollte, sondern wohl eher  ein gemütlicher, schwäbischer Vierteleschlotzer. Die beginnende industrielle rationale Lebensweise in den 20er Jahren ließ keinen Platz für Aberglauben übrig. 

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3 Responses

  1. Diesen hübschen, verschmitzten Kopf findet man sicher in Schwenningen.
    Die Neidköpfe in Villingen haben eher einen grantigen Gesichtsausdruck.
    Sie sollen ja als Abwehr dienen, wogegen auch immer.
    Dieser läd wohl eher zu einem Besuch ein. Irritiert bin ich durch das Weinlaub dahinter. Bin gespannt auf die Erklärung dazu.

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