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Cora schickt uns vier Uhren aus Schwenningen. Eine natürlich ganz bekannt, aber eine sicherlich nicht… Wer kennt die Uhren? Cora hat uns, wie stets, auch noch eine sehr gute Doku zu den vier Uhren gesandt!

Christa Müller und Bärbel Brüderle haben alle vier Uhren richtig erkannt, Bravo! 

Uhr Nr. 1 ist am Rathaus Schwenningen auf dem Marktplatz, eine tolle expressionistische Uhr. 

Uhr Nr. 2 ist am Pendel des Hansele am Narrenbrunnen, der am Eingang zur Oberen Muslen (= „auf dem Hocken“ = „Hockeplatz“) steht. Die Uhrzeit zeigt 11:11 Uhr an, also die klassische Uhrzeit, wann der rheinische Karneval / Fasching am 11.November beginnt. Die Uhrzeit hat mit dem Olfe Wiieb nichts zu tun. Warum die Uhrzeit aus dem rheinischen Karneval hier bei einem Hansele aus der schwäbisch-alemannischen Fasnet gezeigt wird, kann hier nicht beantwortet werden, denn eigentlich haben beide ebenfalls nichts miteinander zu tun. 

Uhr Nr. 3 ist an der Schreibervilla auf der Stirnseite, die zum Schreiber-Garten und zur Ettervilla zeigt. Der Giebel zeigt die pietistische Lebenseinstellung der Uhrenfabrikanten = eine Sanduhr, oberhalb der Sanduhr ein Bienenstock, rechts neben der Sanduhr die (Uhren-)Werkzeuge Hammer, Zahnrad und Zange. Links neben der Sanduhr der Merkurstab. Ganz außen rechts & links sieht man Füllhörner. Die Botschaft / Mahnung dieses Giebels: memento mori = die Sanduhr ist unsere Lebenszeit, die verrinnt, und es läge an uns, diese Zeit sinnvoll zu nutzen – drum sei fleißig wie die Bienen, beherrsche Dein Handwerk und treibe Handel, so daß sich die Füllhörner eines sinnvollen (gottesfürchtigen) Lebens füllen

Uhr Nr. 4 ist eine Kuckucksuhr, die für die Ausstellung „Digital ist besser“ in 2021 extra von dem Künstler Olsen angefertigt wurde. Sie korreliert mit der „weltgrößten Kuckucksuhr“ und wird erst mit dem QR-Code in der Mitte der Uhr zur Uhr. Auf der Webseite https://www.digitalistbesser-vs.de/ steht geschrieben: Mitte des 20. Jahrhunderts apostrophierte sich die Stadt Schwenningen als „die größte Uhrenstadt der Welt“. Mit der „weltgrößten Kuckucksuhr“ spielt der Künstler Olsen mit diesem historischen Superlativ und kombiniert diesen mit einem weiteren: Er installiert an der Fassade der Städtischen Galerie mit fast sieben Meter Höhe und sechs Meter Breite die tatsächlich weltgrößte Kuckucksuhr. Die Besonderheit dieser Uhr ist, dass sie nur ein Marker darstellt, der erst durch eine Applikation zum Leben erweckt wird. Und einmalig ist auch, dass nicht jede Stunde ein Kuckuck die Zeit verkündet, sondern Kuckucke aus über 30 Ländern der Welt in die digitale App gestreamt werden. So ist es nicht nur die weltgrößte, sondern auch die weltumspannenste Kuckucksuhr

Der youtube-Film zur Anwendung dieser Uhr mit dem eigenen Handy wird hier https://www.youtube.com/watch?v=mSSTP8h2d4Q gezeigt – schauen Sie in den Film rein, er dauert nur 1 Minute. 

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4 Responses

  1. Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
    Jetzt sehe ich auch den ganzen Sinn der klug ausgetüftelten Darstellung zu Handwerk und Leben auf dem Giebel der Schreibervilla.
    Da lag ich ja mit meinen Zuordnungen etwas daneben!
    Besonders die Feinheit von einer Minute Unterschied, auf dem Uhrenpendel des Hansel, habe ich nicht gesehen,. Außerdem wuchs ich mit der „Alemannischen Fasnet“ auf, die am 6. Januar beginnt.
    Das Olfiwiib fiel mir ein wegen der Rathausuhr.

  2. Ich freue mich immer, wenn ich auch etwas aus Schwenningen kenne.
    Die Uhren am Rathaus und an der Städt. Galerie, wobei letztere ja irgendwie
    die Ur -Uhr-Zeit mit der neuesten Technik in Verbindumg bringt.
    Die angegebene Zeit, auf dem wichtigen Requisit des Hansel, könnte auch einen bestimmten Grund haben. Zehn nach Elf Uhr?, was könnte das bedeuten? Für das Olfiwiib vor dem Rathaus wäre es ja relevant, jedenfalls freue ich mich auf die Antworten.
    Die Sanduhr am Giebel (wo weiß ich nicht) deutet evtl. auf Uhren hin, dafür sind aber z. B. die abgebildeten Werkzeuge zu grob.
    Auch hier bin ich auf die Lösung gespannt.

  3. Wie wohlbekannt! Da lauf ich so oft vorbei. Das erste ist an der Schreiber-Villa, das Bild mit den Bienen zeigt, dass man ohne Fleiss nicht weit kommt. Dann ist da die Uhr am Rathaus Schwenningen und der Pendel am Narrenbrunnen. Das letzte Bild zeigt die Galerie, die Uhr war bei der letzten Kunst-Ausstellung! Freut mich immer, wenn ich was bekanntes entdecke, vielen Dank!

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