Heute gibt es ein Relief aus Villingen, an dem jeder sicherlich schon vorbei gegangen ist. Vielleicht achtlos, vielleicht hat man es auch bemerkt? Es hängt etwas erhöht an der Fassade der Sparkasse Villingen in der Paradiesgasse.
Die Plastik wurde bereits 1954 für die Sparkasse geschaffen und ist vom Künstler Willy Dorn, der einige Werke in Villingen produziert hat. Henry Greif hat hervorragend dazu recherchiert und auch beim ghv gibt es einen hervorragenden Artikel von Hermann Colli dazu. Der Mann trägt ein Zahnrad die Frau ein Büschel Weizen und soll Industrie und Landwirtschaft symbolisieren.
Zu Willy Dorn:
Geboren am 22. April 1916 in Pfronten-Ried (Allgäu); 1932 bis 1937 Schreiner- und Bildhauerlehre; 1938 bis 1941 Studium an der Akademie München – Bildhauerei und Architektur; 1941 bis 1945 Kriegsdienst; 1946 bis 1954 freischaffender Bildhauer in Villingen; Mitgründer und Vorsitzender des Villinger Kunstvereins; 1954 bis zu seinem Tode am 27. März 1995 freischaffender Künstler in St. Georgen im Schwarzwald.
Auswahl seiner Werke in Villingen:
Staatliches Vermessungsamt Eingangsbereich
Wandbrunnen in der Landeszentralbank
Gedenkstätte der Heimatvertriebenen (Brunnen Paradiesgasse/Kaiserring)
Mosaik am alten Villinger Krankenhaus
keramisches Wandmosaik mit dem Bild des heiligen Christophorus für die Kinderschule Villingen
Sgraffito für die „Neue Heimat“-Siedlung
Schillerstein vor dem Riettor
Mosaik für die Wandgestaltung in der Handelsschule
Henry hat uns einen kleinen Spaziergang skizziert, den wir gerne so weitergeben:
„Spaziergang um´s Städtle“
Donnerstag, 26.9.2019, 15 Uhr
Unweit der Seniorenresidenz am Kaisserring, dem Startpunkt, scheint es zum Paradies zu gehen. Es gibt da die Paradiesgasse, Paradiesapotheke, das Cafe Paradies, gar ein Haarparadies. Woher, wieso warum? Da, wo heute die Sparkasse an der Ecke Paradiesgasse/Gerberstraße steht, war früher der Gasthof „Zum Paradies“ – der Namensgeber für die Paradiesgasse mit der ehemals „schönsten Gartenwirtschaft am Platze“. 1933 wurde der Gasthof abgerissen.
An der Ecke Paradiesgasse/Kaiserring befindet sich das von Willi Dorn geschaffene „Mahnmal“ für die deutschen Ostgebiete aus dem Jahr 1968.
An der Fassade der Sparkasse ist ein Figurenpaar zu sehen, das ebenfalls von Dorn geschaffen wurde und beim ersten Bau der Sparkasse 1954 schon angebracht war.
„… Eine große, zweifigurige Plastik betont gleichzeitig die Bedeutung des Gebäudes und des Straßenraums an dem wichtigen Zugang zur Stadt.“ So stand es damals in der Presse.
Bei einem zurückliegenden Spaziergang war man auch schon bei einem weiteren Werk Willi Dorns – dem „Schillerstein“.
Im Hof der Sparkasse ist ein weiteres Kunstwerk im öffentlichen Raum zu sehen, die „Säulenwand“ von Erich Hauser.
Ursprünglich sollte der Hauptzugang zur Stadt vom Bahnhof her durch die Paradiesgasse erfolgen. Die „Oberstädtler“ hatten wohl etwas dagegen.
So lotste man die Menschen denn dann durch das Bickentor zur Stadtmitte.
2 Responses
Eine Reihe in Form und Material sehr unterschiedlicher Kunstwerke in Villingen erinnern an Willi Dorn. Hier eine Auswahl:
ein Figurenpaar an der heutigen Sparkasse Schwarzwald-Baar (1954),
der ‚Schillerstein‘ am Riettor (1955),
ein farbiges Mosaik an der Außenwand des Villinger Krankenhauses (1958 – Es wurde beim Abriss des Gebäudes 2015 zerstört),
eine ‚Dornenkrone‘ aus geschweißten Messingblechplatten als Gedenkstätte für die Heimatvertriebenen (1966),
die Wandgestaltung – ein Netz aus Messingdraht – im Staatlichen Vermessungsamt Villingen (1968)
Ja, die Beiden kenne ich. Sie sind zu sehen in der Paradiesgasse an der Seitenfront der Sparkasse.
Sie stellen zwei, sozusagen Handelspartner, der Sparkasse dar:
„Industrie und Landwirtschaft“
Leider habe ich sie in meiner Liste über Kunst am Bau vergessen, daher weiß ich auch nicht wer sie geschaffen hat.
Solche Gegenüberstellung findet man ja häufig.
Am Haus, Ecke Rietstr.- Schulgasse, ist ein entspechendes Gemälde.
Verschwunden ist leider das Bild „Die Kunst und das Handwerk“ in der Kanzleigasse, beim ehem. Maler Leute.
Und jetzt erst, beim letzten Quiz, “ Handel und Handwerk“, an der Schreibervilla.