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Jeder Stadtführer, jede Stadtführerin ist schon öfters mehr oder weniger schnell an dem neugotischen „Kemenatenerker“ vorbei gefahren. Nun, die Resonanz auf dieses Rätsel war sehr klein – zugegeben, es war schwierig. Aber ganz im Gegenteil dazu ist die Auflösung umso spannender:

Der neugotische „Kemenatenerker“ ist am Wohnhaus Villinger Straße 33 (Ecke Jahnstraße) , das 1904 von Robert Pfäffle erbaut wurde. Die Autofahrer, die zum Teil sehr schnell an dem -Gebäude vorbeifahren, nehmen fast alle nur die Fabrikationsgebäude in der Villinger Straße 35 wahr. 

Die boomende Uhrenindustrie Ende des 19. Jahrhunderts war auch für viele andere Branchen ein riesengroßer Wachstumsmotor. So benötigten die Uhrenfabriken zum Beispiel  elektrische Installationen und Antriebe für ihre Motoren, aber auch Telefonanlagen, Beleuchtungsanlagen für die Arbeitsplätze und Klingelanlagen. Um genau diesen Bedarf zu decken gründete Robert Pfäffle Ende des 19. Jahrhunderts ein „Elektrotechnisches Installationsbureau“  in der Villinger Straße. 

Wie breit das Angebot war zeigt  ein Foto von einer Ausstellung 1912, das im Buch Schwenninger Bilddokumente 1850-1930 von Manfred Reinartz und G. F. Weber-Benzing abgebildet ist. 

Im Einwohnerbuch von Schwenningen aus dem Jahr 1913 ist eine Annonce von Robert Pfäffle, aus der man das Leistungsspektrum gut ablesen kann. 

Die Firma existierte noch bis Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre und wurde als Lampengeschäft von der letzten Erbin Lisa Pfäffle geführt.

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2 Responses

  1. Ich weiß zwar, wo der Erker zu finden ist (Ecke Villinger-/Turnerstr.) habe aber keine Ahnung welche Fabrikantenfamilie dahinter stecken könnte.

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