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Das Türchen kennt jeder – oder? Klar. Am Villinger Münster, auf der Südwand des Südturms befindet sich in Augenhöhe ein Eisentürochen zum Seilende der Sturmglocke. Hinter dem Türchen endete ein Seil, das hoch bis zum Turmwächter führte. Dort oben hielten sich im Wechsel drei Turmwächter auf, deren Aufgabe es war, auf eventuelle Feuer zu achten, die durch das Handwerk, wie beim Schmied oder beim Bei Bäcker und  Metzger,  durch Blitzschlag oder einfach auch durch offene Feuer in den Haushalten entstehen konnten.

Wolfgang Bräun hat einen schönen Artikel hierzu in seinen „Villinger Geschichten“ verfaßt, zu dem wir hier gerne verlinken.

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11 Responses

  1. Hallo zusammen, anlässlich einer Schülerführung, die ich mit den Viertklässlern aus Dauchingen in Villingen machte, hatte ich einen uralten Schlüssel aus dem Fundus meines Schwiegervaters dabei und zeigte den Kindern besagtes Türchen am Südturmfuß des Münsters. Aus Blödsinn steckte ich den Schlüssel in das Schloss, drehte und —bingo — das Türchen öffnete sich. Die Kids staunten nicht weniger als die begleitende Kollegin und ich selbst erschrak auch ziemlich ob des Öffnens. Somit wäre Henry Greifs Frage wenigstens zum Teil beantwortet. Ich denke aber, dass nicht alle Bürger hier die Schlüsselgewalt hatten sondern nur der umherziehende Nachtwächter, der seine „Wachheit“ dem Türmer oben per Seilzug signalisierte. Ob mit dem dünnen Schnürchen wirklich ein Glockenschlegel bewegt werden konnte, wage ich zu bezweifeln.

  2. Das Schloss am Türchen scheint mir alt und original zu sein. Warum war das Türchen verschlossen? Und vor allen Dingen frage ich mich, wer und wie wie konnte man das Türchen öffnen. Bei einem verschlossenen Türchen konnte man oder frau ja nicht einfach Alarm schlagen. Das Ganze gibt doch noch einige Rätsel auf!

  3. Oh, das schöne Türchen am Münster zum Sturmglocke ziehen! Ein sehr schönes Foto = Postkartenmotiv! Unterhalb der Sonnenuhr, man bemerkt es kaum …

  4. Dieses kleine Türchen ist am Südturm des Münsters. Hinter dem Türchen ist das Glockenseil für die Feuerglocke- falls der Turmwächter einmal eingeschlafen ist.

  5. Das ist an der Südseite des Villinger Münsters. Dahinter ist/war wohl das Seil zum Läuten der „Alarmglocke“.
    Warum aber ein verschlossenes Türchen – hatten da nur die Wächter einen Schlüssel? Wer hat heute die
    „Schlüsselgewalt“?

  6. Kleine Dnge werden gerne mal übersehen,
    auch wenn sie sehr wichtig sind, oder waren.
    Das Türchen befindet sich am Münster, Südseite.
    Was heute dahinter zu finden ist weiß ich leider nicht,
    aber früher gab es da ein Seil zur Feuerglocke.

  7. Das Türchen befindet sich am Münster auf der Südseite unterhalb des Südturmes. Hinter dem Türchen öendet ein Seil.Damit konnten früher die Bürger der Stadt selbst die Feuerglocke im Turm läuten um so auf einen Brand aufmerksam zu machen.

  8. Das Eisentürchen befindet sich am Südturm des Münsters in Villingen.
    Dahinter hing das Seil, das zur Sturmglocke im Glockenturm führte. Es wurde damit die Einwohner Villingens bei Feuer alarmiert.

  9. Metalltürchen: das Türchen befindet sich an der südlichen Außenwand des Villinger Münsters unter der Sonnenuhr. Es handelt sich um ein einstiges Feuertürchen. Hinter dem Türchen endete ein Seil, mit dem man die Münsterglocke betätigen konnte. Bemerkte ein Bürger einen Brand, habe er das Türchen geöffnet, am Seil gezogen und die anderen Stadtbewohner damit gewarnt. Und dann musste der Müller zur Brigach eilen und den Kanal zur Stadt vollständig öffnen, damit das Brigachwasser in die Stadt lief. Sei doch die Stadt von Bächen durchzogen gewesen. Im 19. Jhrh. wurden diese Bächle als Kanäle in den Untergrund verlegt und an vielen Stelle habe es die Möglichkeit gegeben, Kanäle zu öffnen und zu schließen und das Wasser dadurch exakt dorthin zu leiten, wo es gebraucht wurde. Bis etwa 1960 hat man von dieser Möglichkeit, Löschwasser in die Stadt zu bringen, Gebrauch gemacht. Oft verschlief der Wächter den Ausbruch eines Brades. Der kluge Rat wusste aber Abhilfe zu schaffen: Er führte die Regel des „Nachschlagens“ ein, nach der der Wächter – immer kurz nachdem die volle Stunde geschlagen hatte – den Stundenschlag auf einer anderen Glocke per Hand wiederholen musste. Damit hatten die Bürger wenigstens ein mal pro Stunde die Sicherheit. Nachtwächter und schlaflose Bürger kontrollierten das Nachschlagen und erstatteten gegeben falls Anzeige, dann wurde der Turmwächter entlassen. So war es bis 1866, bis heute blieb jedoch das Nachschlagen aus nostalgischen Gründen. Die Glocken wurden in Villingen gegossen.

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